Luhe. (rgl) Am „Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit“ feierte die Pfarrei St. Martin das Fest der Jubelkommunion. 38 Männer und Frauen waren der Einladung gefolgt und zum Teil bis aus Friedrichshafen und Speyer angereist. Die Jubilare versammelten sich am Kirchplatz, um mit Pfarrer Arnold Pirner und einer großen Schar von Ministranten unter festlichem Orgel-klang in das österlich geschmückte Gotteshaus einzuziehen. Der Kirchenchor St. Martin unter der Leitung von Ulrike Schwab, Sopranistin Gertrud Werner, die selber zu den Jubilaren gehörte, und Organist Johann Spindler gestalteten den Gottesdienst mit festlicher Musik. Aus dem Kreis der Jubilare trug Christine Kick die Lesung und die Fürbitten vor.
Pfarrer Pirner hieß die Jubilare herzlich willkommen und freute sich, dass sie nach Luhe gekommen waren, um des Tages zu gedenken, an dem sie einst vor Jahrzehnten als Erstkommu-nionkinder mit Kerze und Gebetbuch unter Herzklopfen in die Kirche eingezogen waren, um zum ersten Mal den Leib Christi in der heiligen Kommunion zu empfangen. Unter den Jubilaren bildeten die 70jährigen die stärkste Gruppe.
Pfarrer Pirner begrüßte auch die Kommunionkinder des Jahres 2017, denen beim Gottesdienst das liturgische Erstkommuniongewand überreicht wurde, das sie bei der Erstkommunionfeier am 21. Mai tragen dürfen. Es erinnere an die Taufe, in der das Leben mit Gott begonnen habe.
In der Predigt zitierte der Geistliche ein modernes Ostergedicht, beginnend mit den Worten: „Langsam nur lernt mein Herz deinen Jubel – zu mächtig sind mir die Bilder des Todes. Ich weiß zuviel von den Qualen der Erde, zuwenig von dem, der sie überwand …“. Diese Worte, so Pirner, entsprächen nicht nur der Ostererfahrung vieler Menschen unserer Zeit, sondern sie passten auch genau zum Apostel Thomas, von dem das Evangelium am Weißen Sonntag berichtet. Thomas sei einer, der es nicht leicht habe mit dem Glauben, der aber doch am Ende ganz ergriffen bekennen konnte: „Mein Herr und mein Gott!“. In den Stunden unseres Zweifelns, so der Prediger, brauchen wir Figuren wie diesen sympathischen Apostel Thomas. Sein Glaube löste sich nur schwer von der Erfahrung des Karfreitags, doch er ging den Weg Jesu in Treue mit. Seine Hoffnung war vielleicht nur gering, doch blieb er offen für die Zeichen des Lebens. Das Evangelium vom „ungläubigen“ Thomas sei als Einladung zu verstehen, in den Nächten und Dunkelheiten des Glaubens offen zu bleiben, im Zweifel die Hand auszustrecken und sich von Jesus selbst ergreifen zu lassen, so wie es bei Thomas geschehen war. Wer wie Thomas mit den Wunden Jesu in Berührung kommen wolle, auch mit den Wunden der Welt und des eigenen Lebens, der befinde sich schon auf dem Weg in die Nähe von Jesus. Wer sich auf die Wunden Jesu einlasse, könne ihn als Herrn und Gott erfahren, als Heiland, der auch die persönlichen Wunden des Zweifels, der Blindheit und der Verschlossenheit heilen könne.
Den Jubilaren wünschte BGR Arnold Pirner, dass sie trotz aller Zweifel und gerade in den dunklen Stunden ihres Lebens die Nähe des Auferstandenen spüren mögen, der sie durch den Empfang der heiligen Kommunion immer wieder stärken wolle für ihren Lebensweg.
In den Fürbitten und im Hochgebet wurde besonders der verstorbenen Klassenkameraden, Lehrer und Priester der Jubilare gedacht.
An den Festgottesdienst schloss sich das gemeinsame Mittagessen im Gasthaus Tretter an, wo im Kreis der ehemaligen Klassenkameraden viele Erinnerungen an alte Zeiten ausgetauscht und aufgefrischt wurden.
Luhe. Mucksmäuschenstill war es in der vollen Martinskirche, als mit Musik und Gesang am Sonntagnachmittag das Leiden Christi vorgetragen wurde. Das Luher Trio " Z'sammg'stimmt", die "Blechernen Sait'n" aus Schnaittenbach und das "Neualbenreuther Zwio" machten das erste volksmusikalische Passionssingen zum Erfolg.
Pfarrer Arnold Pirner hatte den Besuchern mit einem "musikalischen Hochgenuss" nicht zu viel versprochen. Mit den Passionsliedern solle man sich hineinführen lassen in das Leiden und Sterben Jesu. Und schon beim ersten Lied der Gastgeberinnen um Vorsängerin Ulrike Schwab, "O Jesus, wo gehest du hin", zeigten sich Harmonie und Einfühlsamkeit, mit der Schwab, Rita Gleißner und Resi Lorenz auf hohem Niveau singen. Gleißner begleitete souverän an der Zither. "Das bitt're Leiden fängt nun an" der Neualbeneuther Monika Kunz und Franz Danhauser war ein leises Lied.
Mit dem Stück "Deutscher mit Trio" folgten die "Blechernen Sait'n" Ingrid und Franz Gericke. Dieses Duo ist eigentlich eher für Wirtshausmusik bekannt. Es zeigte aber, dass es auch ruhigere Klänge hervorragend beherrscht. Der begleitende Tubaspieler hielt sich dezent im Hintergrund und ließ der Zither stets den Vortritt. Ferner waren auch irische Weisen für Harfe zu hören, die die Schnaittenbacherin selbst für Zither umgeschrieben hat.
Pfarrer Pirner nahm Aspekte heraus und setzte sie in Bezug zu heute. So gebe es auch in unserer Zeit die Einsamkeit des Ölbergs, Ängste und das Kreuz Jesu, seien es Krankheit, Unfrieden oder zerbrochene Beziehungen. Jeder für sich müsse sein Kreuz tragen. Doch sei er dabei nicht alleine. Es war schon eine besondere Stimmung, als die Abendsonne den Kirchenraum flutete und "Z 'sammg'stimmt" das Lied "Du König auf dem Kreuzesthron" anstimmte. Mit ruhiger Stimme legte das "Zwio" "Die Zeit wird uns nahen" nach, und die "Blechernen Sait'n" zeigten beim "Roten Himmel", dass sie ihre Instrumente meisterhaft beherrschen.
In den sieben Sets besangen das Trio "Zsammg'stimmt", das "Neualbenreuther Zwio" (stehend, von links) und die "Blechernen Saiten" (vorne) eindrucksvoll das Leiden Jesu und seiner Mutter Maria. Bild: mh
Myanmar, das frühere Birma, gilt als Land des Buddhismus. Nur etwa 800.000 Katholiken leben im Land . Das Bistum Regensburg hilft durch ein Bildungsprojekt.
Luhe. Mit etwa 800.000 Gläubigen stellen die Katholiken nur gut ein Prozent der Bevölke-rung im südostasiatischen Myanmar (früher Birma). Dipl.-Theol. Gregor Tautz, Leiter der KEB im Kreis Kelheim, hat das faszinierende Land bereits acht Mal bereist und pflegt gute freundschaftliche Kontakte mit einem dortigen Bischof. Auf Einladung der KEB Weiden-Neustadt gastierte er mit einem hochinteressanten Vortrag im Luher Pfarrheim St. Martin.
Er zeigte Bilder von prachtvollen, goldenen Pagoden, besonders in der Tempelstadt Bagan, von mit Tonnen von Blattgold verzierten Buddha-Statuen, von buddhistischen Klosterschulen, der Arbeit auf den Feldern mit Wasserbüffeln, von Lepra-Dörfern und Katholischen Kirchen.
Myanmar zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Der Mindestlohn liegt in der Industrie bei ca. 2,50 € pro Tag. Davon kann keine Familie leben. Frauen, die vor allem im Straßenbau arbeiten und Steine klopfen, erhalten für diese schwere Arbeit meist nicht mehr als einen Dollar Tageslohn.
Katholische Familien leben meist in den armen und entlegenen Bergregionen. Trotz guter Schulabschlüsse ist die Arbeit auf den Reisfeldern oft die einzige Lebensperspektive.
Vor diesem Hintergrund erhalten seit 16 Jahren christliche Laien aus Myanmar Stipendien für ein Studium im benachbarten Thailand. Der KAAD (Katholischer Akademischer Ausländer-Dienst), die Diözese Regensburg, die Bistümer in Myanmar und die Assumption-Universität der Montfort-Brothers in Bangkok arbeiten dabei eng zusammen. Die Universität erlässt die Studiengebühren. Das Bistum Regensburg übernimmt die Kosten für Unterkunft und Verpfle-gung. Der KAAD organisiert Auswahl und Betreuung. Bisher konnten 70 Studierende im Rahmen dieses Bildungsprojekts ihr Examen machen. Ziele sind die Förderung der persönli-chen Lebenschancen, die Unterstützung der Kirche in Myanmar und die Qualifikation von Laien zur Gestaltung der Gesellschaft.
In den Blick der Weltöffentlichkeit gelangt ist Myanmar in den letzten Jahren durch den verheerenden Zyklon Nargis mit über 200.000 Toten, die gewaltsam niedergeschlagenen Proteste, sowie den Prozess und die Freilassung der Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, die die Wahlen im November 2016 gewonnen hat.
Er war so frei und tischte zur Fastenzeit beseelte Kunst auf, die erheitert und berührt:
Hubert Treml begeistert beim Liederabend im Luher Pfarrheim
Heiteres und Nachdenkliches von Hubert Treml
Luhe. (rgl) Seit 17 Jahren ist der Regensburger Liedermacher Hubert Treml, geboren und aufgewachsen „in da Weidn“, als selbständiger Künstler unterwegs. Lieder, meist in unver-fälschtem Oberpfälzer Dialekt, schreibt er schon seit seiner Kindheit. Mit „An Engl aaf da Stöign“ und „Annamirl“, einem Lied über eine verpasste Chance, gab er bereits beim Got-tesdienst in der Luher Kirche St. Martin eine Kostprobe aus seinem Repertoire.
Im Pfarrheim begrüßte anschließend PGR-Sprecherin Ulrike Duschner den Künstler und die zahlreichen Gäste aus Nah und Fern, die den Saal bis auf den letzten Platz füllten. Sie wurden anschließend gleich beim ersten Lied „Wos Bessers wöi an Toud findst überall“ als Back-round-Chor aktiv einbezogen. Die Inspiration zu diesem Stück fand Treml bei den Bremer Stadtmusikanten in Grimms Märchen.
Die Frage, was eigentlich wichtig ist, stellte Treml mit dem Lied „Wenn d’Glockn leit“, bei dem das Publikum die schwierige Aufgabe bekam, zum richtigen Zeitpunkt „Ding-Dong“ zu singen.
Als Fastenzeitsong schlechthin gab Treml „Nix und a Stückl Broud dazou“ zum Besten, um anschließend mit „Spiegelei und Leberkas“ nach der Melodie von „Yesterday“ Appetit auf mehr zu machen.
Unvergleichlich und oft urkomisch die Kommentare und die Mimik Tremls zu den einzelnen Stücken, die von lustig und nachdenklich bis traurig die ganze Bandbreite des menschlichen Lebens beinhalten.
Den Aschermittwoch mit dem Aschenkreuz liebe er, gestand Treml, weil er dem Menschen die Endlichkeit des Lebens vor Augen führe und ihn auffordere, Chancen zu nutzen und dem Ruf des eigenen Herzens zu folgen.
Mit „Heilig“, „Grenzerer“ oder „Da Rest vo mein Lebn göit ejtz lous“ schlug Treml sehr nachdenkliche Töne an und rührte mit dem Lied „Döi ganze Zeit is nie vorbei“, das er zur Beerdigung eines acht Monate alten Kindes geschrieben hatte, beinah zu Tränen.
Treml verarbeitet gekonnt zeitgeschichtliche Themen in seinen Songs, so zum Beispiel mit „Ei in d’Tschechei“, mit dem er humorvoll das Verhalten vieler Oberpfälzer nach der Grenzöffnung zum Nachbarland beschreibt.
Virtuos und sehr variabel begleitet der originelle Liedermacher seine Songs auf der Gitarre und teilweise gleichzeitig auf der Mundharmonika. Ein größeres Orchester vermisst man dabei überhaupt nicht.
Mit „Zeig jetzt dein Gesicht“ forderte er sein Publikum auf, angesichts des Zustroms von Flüchtlingen Menschlichkeit zu beweisen und sich so zu verhalten, „dass du abends in den Spiegel schauen kannst“.
Lieder wie „Die best Medizin is a Söl, döi mit mir göit“, „Da Rest vo mein Lebn göit heit lous“ und „Du Engl du“ stimmten nachdenklich und griffen menschliche Erfahrungen auf.
Jede Menge Lacher erntete Treml mit „Schöi saa schadt niat“, „Selbagmachte Erdbeer-mamalad“ und besonders mit „Da Unterhem-Brando vom Hammerweg“, an dem so manche Fastenzeit spurlos vorübergegangen sei.
Als sich der Liedermacher nach eineinhalb Stunden Non-Stop-Programm verabschieden wollte, erklatschten sich die begeisterten Zuhörer mit Standing Ovations noch drei Zugaben und wurden dabei selber zu Höchstleistungen herausgefordert, als sie beim Lied vom „Kirwa-kouchn“ den Kehrvers „Göi, lou ma doch dein Kirwakouchn heit aaf d’Nacht bei dir vasouchn“ merken mussten.
Mit den Liedern „Mei Zoigl-Moidl“ und „Herzstück“ ging das sehr abwechslungsreiche und kurzweile Programm beinah besinnlich zu Ende.
19.11.2016 Luhe. (rgl). Am Vorabend des Christkönigsfestes wurden in Luhe 5 neue Ministranten offiziell in ihren Dienst eingeführt. In der Pfarrkirche St. Martin leisten ab sofort Finn Drechsler, Katharina Rewitzer und Johannes Pirk Dienst am Altar; in der Filialkirche St. Barbara in Neudorf Bastian Ott und Benedikt Post. Die neuen Minis hatten sich mit ihren Betreuern Georg Hirsch (Luhe) und Mesner Johann Schlegl (Neudorf) seit einigen Monaten intensiv auf diesen Tag vorbereitet und auch schon erste praktische Erfahrungen gesammelt. Sie gestal-teten den Gottesdienst mit und erhielten ihren Ministrantenausweis und die Plakette, die sie beim Dienst tragen. Pfarrer Arnold Pirner wünschte ihnen Gottes Segen und viel Freude bei ihrer wichtigen liturgischen Aufgabe. Sein Dank galt den Betreuern Georg Hirsch und Johann Schlegl, sowie den Eltern, die mit dafür sorgen, dass die Minis keinen Einsatz verpassen und immer rechtzeitig zum Dienst kommen.
Am Ende des Gottesdienstes wurden sechs langjährige Ministranten verabschiedet, darunter auch der „Dienstälteste“, Johannes Högler aus Luhe, der 10 Jahre lang am Altar gedient und dabei immer mit Freude das Weihrauchfass geschwungen hatte. Pfarrer Arnold Pirner dankte ihm für seine langjährige Treue und überreichte ihm ein kleines Weihrauchfass zum Dank und zur Erinnerung.
9 Jahre hatte Sophia Duschner ministriert, ihr Bruder David 7 Jahre, und Viktor Schwab 6 Jahre. Aus Neudorf schieden mit jeweils 5 Dienstjahren Marcel Michler und Matthias Pröls aus. Ihnen dankte Pfarrer Pirner für ihren langjähri-gen Einsatz und überreichte Präsente, verbunden mit dem Wunsch, dass sie auch nach dem Ende ihrer Ministrantenlaufbahn mit Gott und der Kirche verbunden bleiben mögen und diese weiterhin aktiv mitgestalten.